Knapp die Pokal-Sensation gegen Zweitligist Butzbach verpasst

69. Spielminute: 80 Sekunden vor dem drohenden Penalty-Schießen springt der Ball irgendwie durch die Phönix-Abwehr. Am schnellsten reagieren kann der Butzbacher Floorballer Philipp Brücher. Er nimmt den Ball nicht erst groß an, sondern hämmert ihn einfach unter die Querlatte. Keine Chance für Goalie Fuhrmann. Brücher streckt zum Jubel die Arme nach oben (Foto), wirft sich auf den Boden, seine Mitspieler auf ihn drauf und Phönix Leipzig ist aus dem Pokal geflogen.

Da war’s passiert! Siegtreffer für Butzbach in der 69. Minute

Floorball Butzbach ist gelungen, womit eigentlich alle gerechnet hatten. Doch beinahe hätte die dröge Floskel „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze“ an diesem Sonntagnachmittag in Leipzig-Möckern zugeschlagen.

Schnelles Gegentor lässt Böses erahnen

Bereits nach 39 Sekunden das 1:0 für die Gäste durch U19-Nationalspieler Yannik Puth. Kurz keimt bei Phönix  Leipzig die Angst einer Pokal-Klatsche auf. Doch die technisch starken Zweitligisten ließen viele Chancen liegen, schossen über das Tor oder scheiterten am überragenden Phönix-Goalie.

Butzbach schafft es nicht nachzulegen

So ging Butzbach nicht mit einer soliden Fünf-Tore-Führung in die erste Drittelpause, sondern nur mit einem 1:1 und vor allem ohne Yannik Puth. Nach einem Zusammenprall mit Jan Ladiges musste der Krankenwagen geholt und Puth an der Lippe genäht werden. Sicherlich ein schmerzlicher Verlust für die Hessen. Jan – The Mummy – Ladiges konnte hingegen nach kurzem Aussetzen mit Verband um den Kopf wieder eingreifen. Den Ausgleichstreffer für die Leipziger zum 1:1 markierte übrigens in der sechsten Minute Karsten Krämer, der eine Bogenlampe direkt abnahm und damit den ebenfalls starken Butzbacher Goalie überwinden konnte.

1:3 im dritten Drittel – geht da noch was?

Im zweiten Drittel schoss sich Butzbuch mit 3:1 in Front und schien das Spiel bemüht, aber im Großen und Ganzen doch glanzlos nach Hause zu schaukeln, versuchte die Führung nur zu verwalten. Phönix bekam jetzt mehr Chancen, aber blieb zunächst ohne Erfolg.

Der Weckruf für den FBC kam kurz vor dem vermeintlichen Spielende in der 59. Minute: Jan Ladiges haute den Ball aus dem Nichts ins Tor und jubelte danach in Sebastian Vettel-Manier mit ausgestrecktem Zeigefinger (Ein Affront gegenüber den Butzbachern, stammt doch Vettel aus dem Heimatland der Gäste, aus Hessen).

In letzter Minute in die Verlängerung gerettet

Etwa eine Minute später, 25 Sekunden vor Spielende, landete Johannes – „Nach-dem-Spiel-beende-ich-aber-dann-wirklich-meine-Karriere“ – Wurlitzer freistehend am Tor einen schweren Wirkungstreffer beim Gegner. Ausgleich! Butzbach musste in die Verlängerung, die Halle klatschte, alles schien möglich.

Phönix überstand während des Sudden-Death sogar noch eine Unterzahlsituation, jedoch sollte es für mehr nicht reichen. Mit Dusel, aber verdient setzten sich die Butzbacher mit 4:3 (n.V.) durch und treffen nun in der zweiten Runde auf den TSV Berkersheim – ein Hessen-Derby also. Phönix Leipzig kann sich nun voll auf die Liga konzentrieren.

Protokoll:

1. Drittel:
0:39   0:1 Yannick Puth Floorball Butzbach
5:26   1:1 Karsten Krämer (Marcus Barthel) Phönix Leipzig
14:54   2′ Dominik Puth Butzbach
2. Drittel:
06:19   2′ Robin Küllmar Butzbach
13:06   2′ Christoph Wiederhold Leipzig
14:54   1:2 Dominik Puth Butzbach
15:39   2′ Joël Schmid Leipzig
3. Drittel:
05:26   1:3 Ole Marten Ruppel (Michael Wech) Butzbach
18:23   2:3 Jan Ladiges (Martin Mikußies) Leipzig
19:35   3:3 Johannes Wurlitzer (Christoph Wiederhold) Leipzig
Verlängerung:
03:02   2′ Knut Woldt Leipzig
08:44   3:4 Philipp Brücher (Ole Marten Ruppel) Butzbach

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