Klarer Sieg gegen Bautzen in denkwürdiger Partie

Phönix Leipzig – Floorball Bautzen Bears 10:5 (0:2/5:2/5:1)

Beim Heimspieltag von Phönix Leipzig stand das dritte Saisonspiel gegen die Bautzen Bears an. Nach Bekanntgabe der taktischen Vorgaben wurde in der Kabine noch vor Anpfiff Stefan Piefel mit einem von seinen Mitspielern unterzeichneten Trikot und einer Torte in den Farben der Trikolore Italiens, seiner neuen Heimat, gebührlich verabschiedet. Zu Stefans Ehren sollte nach der knappen Niederlage gegen Heidenau dieses Floorballspiel nun gewonnen werden.

Abklatschen im Spiel Floorball Phönix Leipzig gegen die Bears Bautzen

 

Ein Drittel zum Vergessen

Das 1. Drittel begann recht taktisch mit wenig Fehlern auf beiden Seiten. Phönix hatte etwas mehr Ballbesitz, konnte jedoch überhaupt nicht bis in die gefährliche Zone vor dem gegnerischen Tor vordringen. In der 11. Minute setzte ein Bautzner dann zu einem Weitschuss an, der unglücklich im Phönix Tor zum 0:1 landete. Die schnellen und technisch versierten Bautzner wurden nun immer gefährlicher, wobei ihnen Phönix einfach zu wenig entgegensetzte. Die Konsequenz war in der 14. Minute das 0:2 nach einem schnellen Konter, bei dem die Gegner den ihnen gegebenen Raum nutzen konnten. Auch wenn die ersten Minuten aus Phönix Sicht nicht sonderlich schlecht waren, war es schlussendlich ein Drittel zum Vergessen (13:18 Schüsse zu Ungunsten Phönix) und es mussten in der Pause die richtigen Worte dafür gefunden werden. Diese lauteten dann, das Drittel abzuhaken, keine Angst vor dem Gegner zu haben, in der Defensive näher an ihm dran zu stehen, Fehler zu erzwingen und in der Offensive kaltschnäuziger zu sein.

Los gehts mit dem Bully zwischen Phönix Leipzig und Bautzen
Jakob Neumann am Bullypunkt

Mit neuem Mut ins zweite Drittel

Die eigenen Worte aus der Kabine nahm Philipp Zeltner sogleich zum Anlass, seine Furchtlosigkeit zu beweisen und 5 Sekunden nach Wiederanpfiff zum 1:2 zu treffen. Dabei schnappte er sich den Ball gleich nach dem Bully, sprintete rechts vor und schoss sehenswert ins hohe Eck. Dies ließ Vincent Hähnig, unser eigentlicher Bullyspezialist, nicht auf sich sitzen und machte beim darauffolgenden Bully genau das Gleiche, einfach auf der linken Seite. Er braucht dafür sogar nur 4 Sekunden, womit nach 9 Sekunden im 2. Drittel der Spielstand wieder ausgeglichen war (2:2). Ohne die Statistik genau zu bemühen, dürften dies wohl die schnellsten beiden Tore der Phönix-Geschichte gewesen sein. Es war nun eine Art Euphorie zu spüren und man musste aufpassen, dass dies nicht in gefährlichen Übermut umkippte. Dem wirkten Mirko Körner, Tino Pagel und Jakob Neumann in der 22. Minute erfolgreich entgegen, indem sie von ganz hinten ein ruhiges und präzises Aufbauspiel hinlegten, so Raum gewannen und Jakob mit gekonntem Schlenzschuss zur erstmaligen Führung (3:2) treffen konnte. Phönix spielte somit weiterhin stark und hatte viele torgefährliche Abschlüsse. Es musste aber auch ein Bautzner Gegenstoß regelwidrig gestoppt werden. Der anschließende Penalty konnte vom überragenden Torhüter Lukas Nietfeld gehalten werden. In der 31. Minute schoss Vincent den gegnerischen Torwart an, von dessen Rücken der Ball zum 4:2 ins Tor prallte. Nur Sekunden später legte Tino, nur wenig vor dem eigenen Tor stehend, einen langen Ball in Richtung gegnerisches Tor. Dieser wurde nicht mehr abgelenkt und fand trotzdem den Weg ins Netz zur 5:2 Führung. In der 34. Minute musste Phönix das erste Mal in Unterzahl antreten und kassierte sogleich das 5:3. Zum Ende des Drittels fiel dann noch der Anschlusstreffer zum 5:4 (39. Min.), weil ein Abpraller einfach nicht geklärt werden und der Gegner mehrfach nachsetzen konnte. Dennoch ging man erhobenen Hauptes und mit der Gewissheit in die Pause, Tore gegen das Floorball-Team aus Bautzen schießen zu können (19:11 Schüsse zu Gunsten Phönix).

Mit jeder Spielminute näher an der Bestform

Zu Beginn des 3. Drittel erspielte sich Phönix weiter unzählige Chancen. Die knappe Führung konnte aber nicht gehalten werden, da den Bautznern in der 44. Minute erneut ein bisschen zu viel Raum gewährt wurde, den sie sogleich zum 5:5 Ausgleich nutzten. Ein Rückfall in die Verhältnisse im 1. Drittel blieb aber glücklicherweise aus, denn bereits in der 47. Minute konnte Tommy Kürschner einen vor dem Bautzner Tor springenden Ball kräftig ins Netz hämmern (6:5). In der 50. Minute täuschte Vincent seine Gegner, in dem er so tat, als ob er sich mit Ball seelenruhig in die eigene Spielfeldhälfte zurückfallen lässt. Er drehte jedoch ab, zündete seinen bekannten Turbo und schoss das 7:5. In der 54. Minute folgte das wohl sehenswerteste Tor des Spiels: Tino lancierte den quer freigelaufenen Tommy, welcher alleine vor dem Tor abgebrüht zum 8:5 traf. Phönix ließ den Bautzen nun kaum eine Chance, um ins Spiel zurückzukehren. So erkämpften Tommy und Jakob hinter dem gegnerischen Tor einen Ball, den Jakob in einer Art Bauerntrick aus nächster Nähe zum 9:5 versenken konnte (56. Min.). Kurz vor Schluss musste Phönix noch einmal in Unterzahl antreten, welche mit der komfortablen Führung im Rücken ohne Gegentor überstanden werden konnte. Zum Abschluss dieses überragenden Drittels (32:13 Schüsse zu Gunsten Phönix) traf Philipp in der 60. Minute noch einmal nach einem Konter zum Endergebnis von 10:5.

Phönix Leipzig jubelt und Bautzen schaut bedröppelt

Dieses Spiel zeigt, welche Moral Phönix Leipzig an den Tag legen kann. Selbst nach einem schwachen 1. Drittel und nachdem eine 3-Tore-Führung wieder hergegeben werden musste, konnte das Team jedes Mal eine Reaktion liefern. In dieser Verfassung ist Phönix ein gefährlicher Gegner für jeden Konkurrenten in dieser Liga. Auf die Probe gestellt werden kann dieses Selbstvertrauen bereits in gut zwei Wochen gegen den USV Jena.

Mannschaftsfoto und Siegerfoto des Floorballteams Phönix Leipzig
Das vermutlich letzte Siegerfoto mit unserem Neu-Italiener Stefan Piefel
[T] Lukas Nietfeld, Ralf-Tobias Diekert, Noemi Dornheim, Philipp Zeltner, [C] Jakob Neumann, Stefan Piefel, Tommy Kürschner, Pascal Richter, Vincent Hähnig, Tobias Schulze, Albrecht Süß, Gerrit Fuchs, [T] Julian Hofer, Tino Pagel, Mirko Körner
 
1. Drittel:
10:42   0:1 Elias Ender (Julian Schneller) Floorball Bautzen
13:10   0:2 Valentin Koban (Jonas Pannasch) Floorball Bautzen
2. Drittel:
0:05   1:2 Philipp Zeltner FBC Phönix Leipzig
0:09   2:2 Vincent Hähnig FBC Phönix Leipzig
1:33   3:2 Jakob Neumann (Tino Pagel) FBC Phönix Leipzig
10:22   4:2 Vincent Hähnig FBC Phönix Leipzig
10:53   5:2 Tino Pagel (Jakob Neumann) FBC Phönix Leipzig
13:43   2′ (Wiederholte Vergehen) Tino Pagel FBC Phönix Leipzig
14:00   5:3 Elias Ender (Sven Matschke) Floorball Bautzen
18:27   5:4 Elias Ender Floorball Bautzen
3. Drittel:
3:47   5:5 Elias Ender (Sven Matschke) Floorball Bautzen
6:26   6:5 Tommy Kürschner (Tino Pagel) FBC Phönix Leipzig
9:17   7:5 Vincent Hähnig FBC Phönix Leipzig
12:48   8:5 Tommy Kürschner (Tino Pagel) FBC Phönix Leipzig
15:57   9:5 Jakob Neumann FBC Phönix Leipzig
16:57   2′ (Bodenspiel) Tino Pagel FBC Phönix Leipzig
19:08   10:5 Philipp Zeltner FBC Phönix Leipzig