Heimspiel ohne Happy-End – Phönix scheitert abermals an sich selbst

FBC Phönix Leipzig – USV Saalebiber Halle ll 2:6 (0:3 / 1:2 / 1:1)

Am vergangenen Sonntag stand für die Leipziger Feuervögel das erste Floorball-Spiel vor heimischer Kulisse auf dem Plan. Nach zwei Niederlagen zu Saisonbeginn sollte nun ein Sieg gegen den Derbyrivalen aus Halle her.

Unter Einhaltung diverser Hygiene-Vorgaben und der 3G-Regelung war das Ausrichten des Spieltags (inklusive Publikum) möglich, bedurfte jedoch einiger organisatorischer Anstrengungen im Vorlauf der Partie. Phönix trat – wie es sich für ein Heimspiel gehört – mit annähernd voller „Kapelle“ an, musste jedoch auf der Torhüterposition weiterhin die Ausfälle von Julian Hofer (Schulter- und Rückenverletzung), sowie Tino Pagel (Knieverletzung) verkraften. Glücklicherweise stand mit Marcus Günther eine weitere zuverlässige Option im Kader zur Verfügung, um ruhigen Gewissens in die Partie gegen die Saalebiber ll gehen zu können.

Wie bereits in den Partien zuvor war der Gegner für die Feuervögel wie eine ‚Schachtel Pralinen‘, da man abermals nicht wusste, was den FBC nach der langen Corona-Pause spielerisch und taktisch erwarten würde.

Saalebiber legen im ersten Drittel gut los

Das 1.Drittel begann aus Sicht der Leipziger verhalten. Man ließ den Gegner zunächst kommen, versuchte defensiv stabil aufzutreten und einige Nadelstiche nach vorne zu setzen. Nach nicht einmal zwei gespielten Minuten musste jedoch bereits der erste Gegentreffer hingenommen werden. Ein gezielter Schuss aus spitzem Winkel in die kurze Ecke des Tores überraschte sowohl sowohl Marcus Günther, als auch seine Verteidigerreihe vor sich. Phönix versuchte seine Taktik dennoch unbeirrt fortzusetzen und blieb immer wieder mit schnellen Vorstößen gefährlich.

In der 9. bzw. 16. Spielminute bauten die Hallenser ihre Führung durch sehenswerte Angriffe aber auf einen komfortablen 3 Tore-Vorsprung aus. Der FBC schaffte es in dieser Phase nicht, sich dauerhaft in der gegnerischen Spielhälfte festzusetzen und spielte mitunter zu wild und unsortiert. Mit dem Pausenpfiff keimte noch einmal Hoffnung auf, als die Saalebiber eine 2min-Strafe kassierten.

Die Feuervögel witterten ihre Chance, mit einem guten Überzahlspiel zu Beginn des 2.Drittels noch einmal den Anschluss schaffen zu können. Das Powerplay brachte einige gute Möglichkeiten hervor, etwas zählbares sprang jedoch nicht dabei heraus. Kurze Zeit später überstand auch Phönix eine eigene Unterzahl (Felix Neubert, Stockschlag) schadlos, spielte aber weiterhin in vielen Situationen zu kopflos und ohne den letzten Ehrgeiz, um den USV ernsthaft in Bedrängnis bringen zu können.

Phönix Leipzig rennt Rückstand hinterher

Nach dem 0:4 in der 7.Spielminute belohnten sich die Leipziger wenige Sekunden später durch einen sehenswerten Konter endlich selbst. Debütant Simon Kühl eroberte sich in der eigene Hälfte den Ball und schickte nach kurzem Sprint Jeremy Benyovsky mit einem gekonnten Pass auf die Reise. Dieser behielt die Nerven und legte den Ball am Hallenser Goalie vorbei zum 1:4. Ein Anschlusstreffer, der abermals keine Wende im Spielverlauf brachte. Halle verstand es mit schnellem und sicherem Passspiel die FBC-Defensive ein ums andere Mal durcheinander zu wirbeln, Phönix schloss zumeist aus der Entfernung ab, verpasste es aber im gegnerischen Torraum bei Nachschüssen und Abprallern für Gefahr zu sorgen und so verpufften einige gute Gelegenheiten im Nichts. In der 14.Spielminute stellten die Saalebiber mit dem 5:1 den 4-Tore-Vorsprung wieder her und entließen die Feuervögel etwas demotiviert und mit einer weiteren Strafzeit (J.Benyovsky, überharter Körpereinsatz) in die Drittelpause.

Das letzte Drittel begann nach überstandenem Unterzahlspiel mit einem ernüchternden 6:1 für die Gäste. Ab diesem Zeitpunkt begannen die Messestädter jedoch befreiter aufzuspielen, warfen mehr Mut und Risiko in die Waagschale und setzten Halle zunehmend unter Druck. Vermutlich, weil es nun nicht mehr allzu viel zu verlieren gab. Mitten in diese Drangphase fiel die dritte 2min-Strafe für den FBC an diesem Tag (Pascal Richter, Wechselfehler). Auch diese konnte unbeschadet überstanden werden – ein sehr positiver Fakt aus Sicht der Leipziger.

Ausgeglichenes letztes Drittel

6 Minuten vor dem Ende belohnten sich die Feuervögel endlich für das starke letzte Drittel und markierten in Person von Spielertrainer P. Richter (nach einigem Gewusel im Hallenser Torraum) das 2:6. Dies war zugleich der Schlusspunkt der Partie.

Phönix musste sich somit auch im 3.Spiel der Saison geschlagen geben und wird die nächsten 2 Wochen nutzen, um taktische Dinge aufzuarbeiten und zu verbessern. Positiv stimmt, dass man bisher in allen 3 Partien nicht chancenlos war und zumeist an sich selbst und der mangelnden Chancenverwertung scheiterte. Mit einer gewissen Eingespieltheit innerhalb der Reihen, einer verbesserten Cleverness in der Defensive und der nötigen Coolness in der Offensive, stehen die Chancen auf eine bessere Punkte-Ausbeute für die Zukunft sehr gut. Am Potential im Team scheitert es zumindest nicht.

Phönix Leipzig: Felix Neubert, Jakob Neumann, Konstantin Putschli, Jeremy Benyovsky, Patrick Rahause, Felix Smolka, Tommy Kürschner, Pascal Richter, Noemi Dornheim, Philip Schmotz, Tobias Schulze, Albrecht Süß, Samuel Neumann, [T] Marcus Günther, [C] Mirko Körner, Simon Kühl, Tim Müller

1. Drittel:
1:51 Tor 0:1 Janik Arne Hoffmann (Enrico Treizel) USV Halle Saalebiber II
08:40 Tor 0:2 Jeff Klemm (Arwed Vogel) USV Halle Saalebiber II
15:08 Tor 0:3 Jakob Agit (Franz Schnelle) USV Halle Saalebiber II
20:00 Strafe 2′ (Stoßen) Arwed Vogel USV Halle Saalebiber II
2. Drittel:
03:12 Strafe 2′ (Stockschlag) Felix Neubert Phönix Leipzig
06:54 Tor 0:4 Elias Brandl (Steve Meißner) USV Halle Saalebiber II
07:22 Tor 1:4 Jeremy Benyovsky (Simon Kühl) Phönix Leipzig
13:21 Tor 1:5 Daniel Baumgärtner (Artur Kempe) USV Halle Saalebiber II
18:48 Strafe 2′ (Überharter Körpereinsatz) Jeremy Benyovsky Phönix Leipzig
3. Drittel:
00:51 Tor 1:6 Clemens Dorow (Arwed Vogel) USV Halle Saalebiber II
10:54 Strafe 2′ (Wechselfehler) Pascal Richter Phönix Leipzig
13:16 Tor 2:6 Pascal Richter Phönix Leipzig