Ist der Knoten nun geplatzt?

…fragten sich am vergangenen Samstag unsere Phönixe und deren, zum Heimspiel angereiste, kleine Fangemeinde. Unsere Feuervögel, welche sich in den letzten Monaten vor allem durch ihre schlechte Chancenverwertung den Weg in die diesjährigen Play-Offs erschwerten, konnten gegen die besser platzierten Tabellennachbarn aus Genthin einen überzeugenden 13-5 Erfolg verbuchen. Eine solche Torflut war unserem Team letztmals zu Saisonbeginn gegen den PSV 90 Dessau (das Spiel endete 13-3) gelungen, und lässt auf ein versöhnliches Saisonfinale hoffen.

Daniel Feese (l.) und Samuel Kaufmann sind durch ihre Treffer gegen Genthin die Torschützen Nr. 17 und 18 für Phönix Leipzig

Dabei gestaltete sich die Partie zunächst eher verhalten für unsere feurigen Flattermänner und -frauen.  Der Gegner aus Genthin gestaltete das Spiel sehr ausgeglichen und schaffte es immer wieder, gefährliche Akzente im Offensivspiel zu setzen. Die Bemühungen der Phönixe zerschellten häufig an der diszipliniert agierenden Genthiner Hintermannschaft, welche im Gegenzug nach knapp zehn gespielten Minuten die, zu diesem Zeitpunkt nicht unverdiente, 1 – 0 Führung durch Martin Albrecht einleitete. Vom Rückstand beseelt legten die Phönixe nun einen Gang zu und belagerten das Tor von Jonathan Spiegel, welcher kurz vor Ende des ersten Drittels letztlich doch einmal hinter sich greifen musste. Nach Vorlage von Johannes Wurlitzer konnte Knut Woldt das gelochte Runde in den Kasten der Genthiner  zimmern und somit den versöhnlichen 1-1 Drittelstand besorgen.

Rechnete man bei den Phönixen in der Drittelpause noch mit einer Partie auf Messers Schneide, geschah etwas Unvorhergesehenes, etwas Erhofftes aber nicht Erwartetes: der Knoten platzte!!! Nur acht Minuten nach Wiederanpfiff lagen die Phönixe mit 1-6 in Front. Nachdem Wurlitzer binnen zwei Minuten durch einen Doppelpack eine 1-3 Führung herausgeschossen hatte, erhöhte Ralph Wittwer  zum 1-4. Doch nicht nur die altbewährten Torgaranten der Phönixe trugen sich in das Spielprotokoll ein. Auch unsere Neuzugänge Daniel Feese und Samuel Kaufmann (Ass. Tino Pagel) konnten  durch ihre Tore zum 1-5 und 1-6 erstmals im grünen Federkleid jubeln. Nach diesem Zwischenspurt der Flattermänner begann die Genthiner Moral zu bröckeln, ohne jedoch vollkommen zu zerbersten. Auch wenn man sich weiterhin energisch gegen die nun rollende Feuerwalze stellte, war es den Phönixen nun möglich, beinahe nach Belieben durch die Genthiner Defensivformation zu kombinieren, wobei sich der Torknoten vorerst wieder festzusurren drohte. Trotz größter Chancen sollte in diesem Drittel kein weiteres Tor mehr fallen.

Mit der 5-Tore-Führung im Rücken ging es in den letzten Spielabschnitt, wo man eventuelle Genthiner Ambitionen auf eine Aufholjagd jäh im Keim ersticken konnte. Wittwer, Woldt (Ass.Karsten Krämer) und Krämer selbst – nach Vorlage von Wurlitzer – erhöhten binnen fünf Minuten auf 1-9, bevor Genthin innerhalb einer Minute durch einen Doppelschlag  von Albrecht auf 3-9 verkürzen konnte. Wer jetzt mit einem Aufbäumen der Sachsen-Anhaltiner rechnete, der wurde enttäuscht. Knapp 30 Sekunden später hatten die Phönixe den alten 8-Tore Vorsprung durch Anja Ellwanger (Ass.Pagel) und Wittwer (Ass. Marcus Barthel) wiederhergestellt, wobei sich unser Ralle mit seinem 2-Sekunden-Tor nun mit dem Titel : „Schütze des schnellsten Tores der Saison, wenn nicht gar der Floorballgeschichte“,  schmücken darf. 😉

Der Freudentaumel der Phönixe führte zu einer etwas hektischen Schlussphase, in der wohl jeder Feuervogel noch einen Treffer landen wollte. Nachdem die Genthiner, welche bis zum Schluss aufopferungsvoll um jeden Ball kämpften, durch zwei Tore von Christoph Drohmann noch einmal auf 5-11 rankamen, machten die Phönixe schließlich den Sack zu und kamen durch Kaufmanns zweites Tor an diesem Tag (Ass. Wurlitzer) und René Wildgrube (Ass. Ellwanger) zu einem Endstand von 5-13.

Mit diesem Sieg konnten sich unsere Phönixe eindrucksvoll im Rennen um die Play-Off-Plätze zurückmelden, welches mit dem Spiel gegen den Tabellenführer aus Rotta am 11.03. 2012 in die nächste Runde geht. Ob der Knoten nun wirklich geplatzt ist, wird man erst dann mit Gewissheit sagen können.
Spielprotokoll:

1. Drittel:
9:26 1:0 Martin Albrecht (Johannes Tluste) SV Chemie Genthin
18:00 1:1 Knut Woldt (Johannes Wurlitzer) FBC Phönix Leipzig
2. Drittel:
21:06 1:2 Johannes Wurlitzer FBC Phönix Leipzig
23:45 1:3 Johannes Wurlitzer FBC Phönix Leipzig
24:51 1:4 Ralph Wittwer FBC Phönix Leipzig
25:35 1:5 Daniel Feese FBC Phönix Leipzig
28:03 1:6 Samuel Kaufmann (Tino Pagel) FBC Phönix Leipzig
3. Drittel:
42:54 1:7 Ralph Wittwer FBC Phönix Leipzig
43:48 1:8 Knut Woldt (Karsten Krämer) FBC Phönix Leipzig
45:43 1:9 Karsten Krämer (Johannes Wurlitzer) FBC Phönix Leipzig
46:25 2:9 Martin Albrecht (Steffen Kalow) SV Chemie Genthin
47:30 3:9 Martin Albrecht SV Chemie Genthin
48:03 3:10 Anja Ellwanger (Tino Pagel) FBC Phönix Leipzig
48:05 3:11 Ralph Wittwer (Marcus Barthel) FBC Phönix Leipzig
49:49 4:11 Christoph Drohmann SV Chemie Genthin
51:50 5:11 Christoph Drohmann SV Chemie Genthin
53:56 5:12 Samuel Kaufmann (Johannes Wurlitzer) FBC Phönix Leipzig
58:00 5:13 René Wildgrube (Anja Ellwanger) FBC Phönix Leipzig
58:58 2′ Martin Albrecht SV Chemie Genthin