Zehn Feuervögel reichen nicht aus, um starke Harzer Füchse zu „erlegen“

FBC Phönix Leipzig – TSG Füchse Quedlinburg ll 6:9 (2:3 / 3:4 / 1:2)

Der gestrige Samstagabend hätte womöglich einen anderen Ausgang verdient gehabt – berücksichtigt man alleine das Pech vor dem gegnerischen Quedlinburger Tor, den dezimierten Kader und den aufopferungsvollen Kampf der Feuervögel gegen die TSG Füchse ll. Aber es gibt Tage, an denen soll es einfach nicht sein … Beginnen wir jedoch von vorne:

Heimspiel. Phönix Leipzig gegen die TSG Füchse Quedlinburg ll. Ein Floorball-Duell, das in der Vergangenheit stets von spannenden und fairen Vergleichen geprägt war. Und auch die gestrige Partie stand dem in nichts nach. Das 1.Drittel startete ausgeglichen. Der FBC begann mit kompakter Spielweise und versuchte sich zu Beginn auf gezielte Konterangriffe zu beschränken und dem Gegner das Spiel zu überlassen. Jedoch kam man besser in das Offensivspiel rein, als angenommen und die ersten 15min gestalteten sich völlig ausgeglichen. Quedlinburg schoss in der 6.min das 1:0, Noemi Dornheim und Patrick Rahause drehten das Spiel in der 8./12.min mit einem Doppelschlag zugunsten der Phönixe, ehe die Harzer in der 15.min wieder den Ausgleich erzielten.
Unglücklicherweise kassierte Kapitän Mirko Körner 20sek. vor dem Drittelende eine 2min-Strafe (Beinstellen), die die Füchse mit einem cleveren Freistoßtor prompt zur 3:2-Führung nutzten.


Zufrieden sein konnte man dennoch mit der gezeigten Leistung. Die Schussstatistik sprach klar für den Gastgeber und so wollte man im 2. Drittel genau daran anknüpfen. Und dies gelang. Jakob Neumann erzielte nur 40sek. nach dem Wiederanpfiff mit einem gekonnten Fernschuss den Ausgleich. Tommy Kürschner setzte knapp 1min. später nach einem sehenswerten Angriff mit Centerspieler Tim Müller noch einen drauf und brachte die Leipziger wieder in Führung.

Völlig offene Floorball-Partie

Als Quedlinburg in der 29.min wegen überhartem Körpereinsatz für 2min. in Unterzahl agieren musste, witterten die Messestädter ihre Chance auf einen 2-Tore-Vorsprung. Doch es waren nicht die Feuervögel, sondern die Gäste, die das besagte Tor zum 4:4 Ausgleich erzielten. TSG-Spieler Volker Blath legte in der 31.min mit seinem dritten Tor sogar die erneute Führung für die Harzer nach. Phönix überzeugte in diese Phase dennoch mit viel Leidenschaft und Geschlossenheit, die Füchse hingegen mit Zielstrebigkeit und individueller Qualität.


Samuel Neumann überwand den Harzer Goalie nach einem sehenswerten Solo von Rahause zum abermaligen Ausgleich (5:5), ehe die Gäste 5min vor Ende des Mitteldrittels zweimal gekonnt einnetzen durften. Phönix machte es dem Gegner zu diesem Zeitpunkt oftmals zu einfach vor dem eigenen Tor und so musste Schlussmann Marcus Günther trotz starker Paraden einige Male frustriert hinter sich greifen.


Mit dem Spielstand von 5:7 ging es schließlich ins letzte Drittel. Trainer Pascal Richter stimmte seine Spieler vor dem Anpfiff nochmals lautstark ein und versuchte die letzten paar Prozentpunkte aus den müden Beinen der Leipziger rauszukitzeln. Verloren war nach dem turbulenten Spielverlauf noch nichts und das war allen Akteuren spätestens nach dem 6:7 Anschlusstreffer von Mirko Körner in der 51.min klar. Zumindest kurzzeitig, denn Aryan Oswald stellte nach einem starken Dribbling in der Phönix-Hälfte postwendend den 2-Tore-Abstand wieder her, 6:8 für die TSG.

Vergeblicher Wettlauf gegen die Zeit

Die Feuervögel versuchten nun alles, um die Partie noch in die Verlängerung zu retten, hatten abermals mehr Chancen als die Gäste, übten dauerhaften Druck aus, trafen mehrmals das Aluminium, doch es half alles nichts. Das Runde wollte nicht mehr ins Eckige – zumindest nicht auf Seiten der Phönixe. Quedlinburg machte in der letzten Spielminute mit dem 9.Treffer alles klar und begrub die letzten Hoffnungen auf eine Punkteteilung.


Der FBC musste sich schlussendlich einem starken Tabellenführer geschlagen geben, ärgerte sich aber über die vergebene Möglichkeit, den ein oder anderen Punkt aus der Partie mitzunehmen. Den 10 Spielern – mehr standen an diesem Samstag urlaubs- und verletzungsbedingt nicht zur Verfügung – konnte an diesem Tag kaum ein Vorwurf gemacht werden, denn kämpferisch (und zeitweise auch spielerisch) war es eine der besten Leistungen, die man in dieser Saison ablieferte.

Dieser Aspekt macht Mut für die kommenden Aufgaben. Am 19.03. trifft man auf die Black Wolves ll aus Dessau. Bleibt abzuwarten, ob die Wölfe einfacher zu „erlegen“ sein werden, als die Füchse.


Phönix: Maik Biedermann, Jakob Neumann, Patrick Rahause, Tommy Kürschner, Noemi Dornheim, Tobias Schulze, Samuel Neumann, [T] Marcus Günther, Tino Pagel, [C] Mirko Körner, Tim Müller

1. Drittel:
06:34 Tor 0:1 Volker Blath TSG Füchse Quedlinburg II
07:33 Tor 1:1 Noemi Dornheim (Tim Müller) Phönix Leipzig
11:29 Tor 2:1 Patrick Rahause (Jakob Neumann) Phönix Leipzig
14:05 Tor 2:2 Clemens Hartmann (Emil Buchmann) TSG Füchse Quedlinburg II
19:39 Strafe 2′ (Stockschlag) Mirko Körner Phönix Leipzig
19:41 Tor 2:3 Volker Blath (Aryan Oswald) TSG Füchse Quedlinburg II

2. Drittel:
00:40 Tor 3:3 Jakob Neumann (Samuel Neumann) Phönix Leipzig
01:31 Tor 4:3 Tommy Kürschner (Tim Müller) Phönix Leipzig
04:35 Strafe 2′ (Überharter Körpereinsatz) Patrick Giese TSG Füchse Quedlinburg II
05:40 Tor 4:4 Maximilian Matthes TSG Füchse Quedlinburg II
08:40 Strafe 2′ (Stockschlag) Samuel Neumann Phönix Leipzig
10:04 Tor 4:5 Volker Blath (Felix Dippe) TSG Füchse Quedlinburg II
11:42 Tor 5:5 Samuel Neumann (Patrick Rahause) Phönix Leipzig
14:16 Tor 5:6 Maximilian Matthes (Volker Blath) TSG Füchse Quedlinburg II
16:14 Tor 5:7 Emil Buchmann (Clemens Hartmann) TSG Füchse Quedlinburg II

3. Drittel:
05:21 Strafe 2′ (Sperren) Felix Ulrich TSG Füchse Quedlinburg II
10:08 Tor 6:7 Mirko Körner Phönix Leipzig
10:26 Tor 6:8 Aryan Oswald TSG Füchse Quedlinburg II
19:03 Tor 6:9 Maximilian Matthes (Aryan Oswald) TSG Füchse Quedlinburg II

Auszeiten:
Phönix Leipzig 08:12 / III